Mit  Holz heizen – der „Burner“ für Klima, Arten und Natur              Januar 2022

 

Mit Holz heizen trägt zum Klimaschutz bei! Und zwar ist das Heizen in häuslichen Öfen gemeint, was in die öffentliche Kritik geraten ist. Und das ganz zu Unrecht!

 

Warum ist heizen mit regionalem Brennholz „der Burner“ für Klima, Arten und Natur?

 

Da gibt es verschiedene Gründe: Im Forst fallen laufend Restmengen an Holz an.

Beim Sägen von großen Bäumen, also Bauholz, kann das Restholz als Industrieholz vermarktet werden, da dann große Mengen anfallen. Es fallen aber jedes Jahr viele kleine Mengen an, um die es in diesem Beitrag geht.

Dies „kleine“ Restholz soll aus forstlichen Gründen so nicht im Wald liegen bleiben. Es soll aufgearbeitet werden. Insgesamt ergeben die vielen kleinen Resthölzer aber eine nicht zu unterschätzende Menge. Das Holz, das bei den folgenden Durchforstungen nicht stört, verbleibt im Wald. Das meiste Holz – also Äste unter 10 cm Dicke, die große Wurzel – sowie das Laub verbleiben sowieso im Wald. Vom Verrottungsprozess leben viele Insekten. CO2 wird im Humus gebunden und es werden Nährstoffe für die nachwachsenden Bäume produziert. Soweit zum Holz, was im Wald bleibt.

 

Im Folgenden zähle ich auf, wo das Restholz anfällt, welches sinnvoller als Brennholz Verwendung findet.

 

  1. Schon bei den ersten Durchforstungen fällt Holz über 10 cm Dicke an. Dies sind Bäume, die bewusst stehen gelassen wurden und nun bei dem Wachstum der jungen Bäume stören. Wegen der geringen Menge lohnt es sich meistens nicht, ihr Holz zusammenzufahren, um es als Industrieholz zu verkaufen.

 

  1. Nicht alle Jungbäume entwickeln sich gleich. Bei der jährlichen Forstarbeit fällt Holz an. Es ist gut, das Holz aus dem Wald zu fahren, wenn es bei den wichtigen folgenden Durchforstungen stört und somit zu einem höheren Arbeitsaufwand führt.

 

  1. Laubbäume sind meist nur als Brenn- oder Kaminholz zu vermarkten. Besonders große und dicke Bäume haben riesige Kronen. Diese im Wald liegenden Kronen sind ein großes Hindernis bei der folgenden Forstarbeit. Zurzeit werden überalterte Laubbäume oft nicht abgesägt, weil der Aufwand mit der liegen gebliebenen Baumkrone den Gewinn durch das verkaufbare Holz weit mehr als auffrisst. Eichenholz verrottet erst nach Jahrzehnten. Dies als Brennholz an Selbstwerber abzugeben stellt eine Unterstützung für den Forst im Nutzwald dar. Umweltorganisationen und auch manchen Förstern, die hier fordern, die große Baumkrone als Totholz im Wald zu belassen, fehlt der Überblick. Wir haben heute mehr Totholz als je zuvor in der Geschichte des deutschen Waldes. Wenn der Mehraufwand angemessen bezahlt wird, werden sich Waldbesitzer finden lassen, die bereit sind, große Baumkronen unzerkleinert im Wald liegen zu lassen. Ich sehe hier aber keinen nennenswerten Vorteil für die Natur und das Klima. Hier hilft der Brennholzsäger, veraltete Bäume aus dem Wald verschwinden zu lassen, um jungen Bäumen Raum zum Wachsen zu geben.

 

  1. Die Bäume, die in der Vegetationszeit (Frühling, Sommer) umfallen, sollten möglichst schnell gesägt und aus dem Wald gefahren werden. Hier sind die regionalen Brennholz Aktivisten (Brennholz-Selbstwerber) oft am schnellsten. Dies liegen zu lassen oder alternativ als Industrieholz zusammenzufahren und am Waldrand wochenlang zu lagern, ergibt ein riesengroßes Forstproblem. So entstehen z.B. Borkenkäferplagen.

 

  1. An den Wegen wachsen die Bäume besonders gut. Sie wachsen zum Licht, also zum Weg. Somit müssen sie jährlich abgesägt werden, um die Wege frei zu halten. Auch hier fällt laufend Holz an. Dies an Selbstwerber abzugeben ist für den Waldbesitzer von Vorteil, weil diese die Äste vom abgesägten Bäumen wieder in den Wald tragen. Sie räumen den Weg wieder frei. Leider schlagen die Kommunen als Wegbesitzer einen anderen Weg ein. Die wachsenden Bäume werden nicht mehr unten abgesägt, sondern es werden große Traktoren angeschafft, die jährlich die Äste beschneiden. Alleine die Anschaffung der Maschinen verbraucht so viel CO2, dass der Einsatz von Selbstwerbern an den wenig befahrenen Wegen einen wesentlich besseren Klimaschutz darstellt.

 

Die Waldbesitzer sägen dies Restholz zu Brennholz. Der Aufwand ist groß und meist nur durch Handarbeit zu bewältigen. Da der deutsche Markt von Brennholz aus anderen Ländern überflutet wird, ist bei dieser Arbeit ein Stundenlohn über 5 Euro nicht zu erwirtschaften. Für den Waldbesitzer entstehen also zusätzliche Kosten. Daher ist es wunderbar, dass es Selbstwerber gibt. Es handelt sich hier um Menschen mit forstlichem Wissen und Verständnis, die sich an der Arbeit im Wald erfreuen und diese Arbeit als Hobby betrachten. Sie erfüllen die Voraussetzungen für diese Arbeit wie z.B. den Besitz eines Sägescheins und einer Sägehose usw. und werden vom Waldbesitzer eingewiesen. Sie sägen und sammeln das Holz, fahren es z.B. mit dem Autoanhänger zu ihrem Haus, um es dort zu spalten und für eine zweijährige Lagerung und Trocknung zu stapeln.

 

Das getrocknete Holz wird im Winter zum Heizen genutzt.

 

Leider gibt es in der Öffentlichkeit immer mehr Stimmen, die das Verheizen von Holz gänzlich kritisieren. Diese Leute setzen sich nicht mit den Experten – den Förstern, Waldbesitzern und Fachleuten für die technische Verbrennung – auseinander. Das ist schon komisch und es fragt sich, aus welcher Richtung hier Einfluss genommen werden soll.

 

Da das Heizen mit Holz individuell geschieht, gibt es im Einzelnen durchaus Kritikpunkte.

Es ergeben sich folgende Fragen:

Ist das Holz gut gelagert worden und trocken?

Wie wird der Ofen angezündet?

Sind die Holzscheite klein genug gespalten?

Wird ein optimaler Glutherd erreicht?

Wie verhält sich der Ofen bei drückendem Wetter?

Welche Holzarten werden verbrannt?

Ist der Ofen technisch und sicherheitsmäßig noch in Ordnung?

Ist am Schornstein etwas auszusetzen?

Wird der Sauerstoff vielleicht zu sehr gedrosselt?

Wird zusätzlich Kohle verheizt?

Werden andere Sachen mitverbrannt?

Wie lässt man den Ofen ausgehen?

Usw.

 

Hier kann unter anderem der Schornsteinfeger, der ja regelmäßig den Ofen und den Schornstein kontrolliert und behördlich angeordnete Entgelte verlangen darf, Positives bewirken. So kann sich z.B. Kritik aus der Nachbarschaft in Luft auflösen und eine saubere Verbrennung erreicht werden.

Übrigens können Leute den Schornsteinfeger anrufen, wenn sie meinen, dass sie durch eine schlechte Verbrennung in der Nachbarschaft belastet werden.

 

Eine bessere Verbrennung erreicht man nicht unbedingt durch neuere Hausöfen. Ab 2025 sollen viele Öfen die Genehmigung verlieren. Ich bin mir nicht sicher, ob hier die Interessen der Ofenhersteller oder Gasverkäufer einen zu großen Einfluss erreicht haben.

 

Es verrottet also viel Holz, das durch häusliche Öfen sinnvoll zur Wärmeversorgung genutzt werden kann. Die Alternative wäre, aus den vielen kleinen Mengen Pellets herzustellen. Diesen Weg wollen wir hier etwas beleuchten. Das Holz wird dann wie oben beschrieben mit großem Aufwand aus dem Wald gefahren. Es kommen LKWs, die das Brennholz vielleicht viele hundert Kilometer zu einer Pelletsfabrik fahren. Die Fracht wäre teurer als ohne dies Kleinholz, da die Container schon voll beladen sind, ohne die übliche Tonnage zu erreichen. In der Pelletfabrik wird das Holz mit viel Energie zerkleinert und mit zusätzlich viel Hitze zu Pellets gepresst. Bis hier ist schon enorm viel CO2 verbraucht worden. Die Herstellung der LKWs und der Fabriken muss ja anteilsmäßig mit in der Klimabilanz berücksichtigt werden. Außerdem fehlt noch der Weg zurück zu den häuslichen Pelletöfen.

 

Fazit: Die vielen kleinen Öfen vor Ort, die das oben beschriebene Brennholz verwerten, stellen den besseren Weg von ihrer Klimabilanz her als die Herstellung und Verbrennung der Pellets.

 

Da das Brennholz besonders an kalten Tagen verheizt wird, verringern sich an diesen auch die Wärmebedarfsspitzen durch vermehrtes Heizen mit kleinen Öfen.

Obwohl es noch viele verbesserungswürdige Kleinigkeiten gibt (s.o.), ist das Verbrennen von Holz in häuslichen Brennöfen völlig zu Unrecht in die Kritik geraten.

Enttäuschend, dass sogar die Deutsche Umwelthilfe nun auch das Brennen mit Holz wegen der daraus entstehenden hohen Abgaswerte komplett verurteilt. Deren Vorstand beachtet nicht alle Kriterien, die zur Beurteilung der Nachhaltigkeit dieses Vorgangs eine wichtige Rolle spielen.

 

Auch sollte nicht unbeachtet bleiben, dass ein Savannen- oder Waldbrand zur Natur gehört.

Sie gehören sogar zum natürlichen Zyklus von Werden und Vergehen in der Natur und können nützliche Funktionen haben. So wird die Natur erneuert und Totholz verbrennt.

 

In den drei heißen Jahren 2018, 2019 und 2020 wäre ein riesengroßer Flächenbrand durchaus natürlich gewesen. Die dabei entstehende Luftverschmutzung ist um ein Vielfaches höher als die aus den heute betriebenen Holzöfen, auch wenn neuere Öfen etwas bessere Abgaswerte erreichen.

 

Die CO2 -Bilanz für die Herstellung der neueren Öfen sollte dabei auch nicht vergessen werden.

 

Sowieso ist die Verwendung von regional gewachsenem Material der effektivste Klimaschutz, der von Deutschland aus möglich ist. Mit dem Verheizen von Holz wird die Forstwirtschaft unterstützt, die eine breite Artenvielfalt in Deutschland und besonders in anderen Teilen der Welt zu sichern hilft (siehe Beitrag „Unser Wald verfällt").

 

Ein weiteres Kriterium für die Befürwortung vom Heizen mit Holz ist, dass der Mensch an Feuer gewohnt ist. Denn ohne Feuer gäbe es die Menschheit nicht. Es sorgt für ein gesamtheitliches Wohlempfinden, bringt die Menschen emotional und physisch ins Gleichgewicht in einem als immer stressigeren und entfremdet empfundenen Alltag.

 

Somit ist dargelegt, dass das Heizen mit Brennholz in häuslichen Öfen einen hohen Wert zum Klima-, Arten- und Naturschutz darstellt.

Auch hier können wir weiter in die Tiefe gehen. Wünschenswert wäre es, dass die in der Öffentlichkeit agierenden sogenannten Experten nicht mehr so viele wichtige Aspekte unbeachtet lassen und in Zukunft um einen umfassenden Überblick bemüht sind.

 

Allen Betreibern von Brennholzöfen möchte ich für ihren Einsatz für Klima, Arten und Natur loben.

Bitte lassen Sie sich nicht von den vielen, in der Öffentlichkeit einseitig dargestellten Informationen demotivieren. Ihr Tun ist effektiver Klimaschutz. Ich wünsche viel Freude und Erfolg beim Heizen mit regionalem Brennholz.